Unsere Einsätze 2021

Januar

Ein süßer Pfropfen im Ofenrohr

Eine Familie in Börtlingen hörte ein seltsames Kratzen in ihrem Ofenrohr. Im Januar konnte es nicht mehr der Weihnachtsmann sein und so versuchten sie herauszubekommen, was da los war. Nach kurzer Zeit konnten sie im Schein ihrer Taschenlampe im Rohr die zwei großen Augen einer Eule erkennen.

Unsere Mitarbeiterin machte sich auf den Weg, das Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien. Vor Ort bot sich folgende Situation: Das Ofenrohr war so eng, dass sich der Vogel nicht selbst befreien konnte. Bei der Analyse der Sachlage erkannte unsere Mitarbeiterin, dass es sich wohl um einen Waldkauz handelte, der genau in der Mitte eines waagrechten Abschnittes des Ofenrohres saß. Weder durch die Feuerstelle, noch durch die Wartungsluke war der Vogel greifbar. Da gutes Zureden auch nicht helfen würde, musste etwas gefunden werden, womit der Vogel etwas im Rohr nach vorne geschoben werde konnte. Der Schlauch des Staubsaugers war dann die Lösung. Er wurde durch die Wartungsluke eingeführt und so wurde der Kauz von hinten vorsichtig in Richtung Wohnzimmer geschoben. Dies erforderte etwas Geduld und Fingerspitzengefühl, aber nach einigen vorsichtigen Schüben hörte man im Rohr, wie sich der Kauz immer wieder etwas bewegte. Schließlich saß er dann so nah am Ende des Rohres, dass unsere Mitarbeiterin den Vogel erreichte. Vorsichtig ergriff sie seine Beine um ihn dann langsam und vorsichtig die letzten Zentimeter aus dem Rohr zu ziehen. Und Plopp… da war er: Ein wunderschöner Waldkauz. Da der Kaminfeger erst Tage zuvor das gesamte System gereinigt hatte, war der Waldkauz nicht einmal stärker verschmutzt.

Nach einer weiteren ausgiebigen Untersuchung stellte sich heraus das er unverletzt und gut genährt war. Vermutlich war er nicht länger als 24 Stunden in dem Rohr gefangen, denn die Familie hatte sofort um Hilfe gebeten, als sie die Geräusche im Ofenrohr gehört haben und die Situation erkannten. So durfte der Kauz wenige Stunden nach seiner Rettung wieder in die Freiheit.

Fahrerflucht = Tierquälerei

Leider haben Tiere, vor allem Wildtiere, immer noch nicht den Stellenwert in unserer Gesellschaft, den sie eigentlich haben müssten. Tiere haben die gleichen Gefühle wie Schmerz und Leid, wie wir Menschen wenn wir verletzt werden.

Nicht gemeldete Unfälle mit Tieren gelten nicht als Fahrerflucht, fallen jedoch unter das Tierschutzgesetz und werden mit bis zu 5000€ Geldbuße bestraft. Ein verletztes Tier einfach sich selbst zu überlassen ist im rechtlichen Sinne Tierquälerei.

Ein Beispiel für solch herzloses Verhalten: Ein Dachs wurde angefahren. Ein ausgewachsener Dachs wiegt 12kg-20kg. Unser angefahrener Dachs dürfte ein Gewicht von etwa 15 kg gehabt haben. Eine Kollision mit solch einem Tier muss jeder Autofahrer mitbekommen. Das arme Tier schleppte sich noch von der Straße auf einen Fußweg. Dort wurde er von einem Passanten gefunden, der zum Glück unsere Nummer dabei hatte. Beim Eintreffen unseres Teams war der Dachs schon recht teilnahmslos. Eine offene Wunde am rechten Hinterbein mit einem Blutfleck auf dem Asphalt wurde bei der ersten Untersuchung sichtbar. Dachse haben ein extrem starkes Gebiss. Trotz seines schlechten Zustandes wehrte er sich heftig und verbiss sich in eine Decke. Mit der Decke passe er aber nicht in die Transportbox. Kurzerhand wurde die Decke zerschnitten und der Dachs konnte in die Tierklinik transportiert werden. Dort stellte sich leider innere Blutungen und ein Trümmerbruch am rechten Hinterlauf heraus. Das Tier wurde von seinen Schmerzen erlöst.

Wir stellen uns dann immer dieselben zwei Frage: Ob derjenige auch weitergefahren wäre wenn das Opfer ein Mensch gewesen wäre? Wie würde sich dieser Mensch selbst fühlen, wenn er selbst mit diesen Verletzungen auf der Straße liegen gelassen würde?

Warum bist Du wach kleiner Igel?

...das fragte sich die Finderin als sie morgens ihre Haustüre öffnete. Wenn ein Igel im Januar unterwegs ist, braucht dieser auf jeden Fall Hilfe. Nicht immer ist medizinische Hilfe notwendig, oft benötigt ein Igel nur Futter, um durch den Winter zu kommen. Die freundliche Dame rief uns an und bat um Hilfe, da sie kein Auto hatte. Unsere Mitarbeiterin fuhr zur Fundadresse und nahm den kleinen Igel an sich. Er war auch wirklich noch recht klein und hätte es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durch den Winter geschafft. Im Tierheim in Esslingen hat er nun Unterschlupf gefunden und hat ein sicheres Dach über dem Kopf, bis er dann im Frühjahr wieder flitzen darf.

Häschen in der Grube,

zum Glück ist dieser Feldhase unverletzt in die Baugrube gefallen. Doch er kam nicht mehr heraus, da er vermutlich keinen Halt auf der Folie fand. So stiegen die zwei Tierrettungsmitarbeiterinnen mit einer Leiter in die Baugrube. So ein Hase ist nicht leicht zu fangen doch zum Glück war dieser schon etwas außer Puste. Mit einem beherzten Griff konnte der Hase gesichert werden. Unverletzt wurde er in eine Transportbox gesetzt und weit weg von der Baugrube wieder in die Freiheit entlassen.

Nr.5 lebt

Wie im gleichnamigen Film ging es hier nur um Eines: ums Überleben. Ein aufmerksamer Naturfotograf, der seinem Hobby nachging, fand den Bussard völlig entkräftet im Schnee bei den Kirchheimer Bürgerseen.

Er rief die Tierrettung und unsere Mitarbeiterin nahm sich des Vogels an. Was ihm genau passiert war, war ungewiss. Sicher war nur, dass er kraftlos und unterkühlt war, Verletzungen konnten jedoch nicht festgestellt werden. Vögel haben im Vergleich zum Mensch eine höhere Körpertemperatur, diese liegt im Normalfall zwischen 40 und 41,5°C . Vermutlich hatte der Bussard nur ein leichtes Anflugtrauma. Er landete jedoch im Schnee. Wäre er nicht gefunden worden, hätte er keine Chance gehabt. Er wurde langsam aufgewärmt. Er konnte nicht selbständig auf seinen Beinen stehen und wollte auch nicht selbständig fressen. Er wurde zwei Tage lang mit kleinen Mahlzeiten von Hand gefüttert, und siehe da: nach zwei Tagen stand er wieder richtig auf seinen Beinen. Die Futtermenge wurde erhöht und er bekam zusätzlich auch noch Infusionen. Er wurde fitter und fing an in der Krankenstation zu randalieren. Das ist der passende Zeitpunkt, ihn in die große Flugvoliere umzusiedeln. Dort hatte er noch mehr Ruhe und Platz und entwickelte einen prächtigen Appetit. Fast zwei Wochen intensive Betreuung hatten sich gelohnt. Er durfte zurück in die Natur… wir freuen uns sagen zu dürfen: Nr5 lebt!!!

Glücklose Taube

In Jesingen wurde eine Taube auf einem großen Firmenparkplatz gefunden. Ihr Flügel hing herunter und blutete. Als unsere Mitarbeiterin eintraf war es kein schöner Anblick. Die Taube hatte einen stark blutenden Flügel, es waren sämtliche Federn und Knochen zerbrochen, ein regelrechtes Loch war im Flügel. Am Rumpf wurden kleine regelmäßige punktförmige Wunden gefunden. Der Verdacht liegt Nahe, dass sie in die Fänge eines Raubvogels geraten war. Warum dieser von seiner Beute abließ ist unklar. Sie entkam zwar ihrem Feind, doch auf Grund der schlimmen Verletzungen verlor sie doch ihr Leben. Die Taube musste beim Tierarzt von ihrem Leiden erlöst werden.

Bussard im Kühlergrill

Auf der B10 Höhe Göppingen ist ein Mäusebussard mit einem fahrenden Auto kollidiert. Der Fahrer hielt auf dem Pannenstreifen an und sah, dass ein Bussard mit dem Kopf-Schulterbereich im Kühlergrill direkt unter dem Nummernschild feststeckte. Beherzt ergriff er das Tier und befreite es aus dem Frontbereich des Autos. Da er leider unsere Nummer (0177/3590902) nicht parat hatte, reagierte er aber vorbildlich und brachte das lädierte Tier zur Polizeiwache in Uhingen. Da wir schon oft mit der Polizei zusammengearbeitet haben, rief eine tierliebe Polizistin bei uns an. Wir machten uns sofort auf den Weg zur Wache, um uns um den Vogel zu kümmern. Leider fiel unserer Mitarbeiterin gleich der offene Beinbruch bei der Erstuntersuchung auf. Um dem Vogel weiteres Leid zu ersparen wurde er zu einer nahe gelegenen Tierärztin gebracht. Diese bestätigte den offenen Bruch im rechten Bein, das linke war jedoch auch gebrochen, sowie der linke Flügel. Auch die Zunge des Bussards war eingerissen. Diese Verletzungen sind zu schwerwiegend für einen Wildvogel, um wieder zu gesunden. Er wurde eingeschläfert, um ihm die Schmerzen zu nehmen.

Woche der Bussarde!

In nur einer Woche war Spot nun der siebte hilfsbedürftige Bussard. Leider oder glücklicherweise - das kommt wohl auf die Sichtweise an - ist er einer von zwei Bussarden, die überlebt haben. Er wurde in einem Garten auf dem Rücken liegend gefunden. Die hilfsbereiten Grundstücksbesitzer in Weilheim versuchten ihn auf die Beine zu stellen, doch er kippte immer wieder um. Da es anfing zu regnen, holten Sie ihn ins Haus und alarmierten die Tierrettung. Spot hat eine sehr schöne Gefiederfärbung und ist eigentlich ein Prachtexemplar, er stand sogar gut im Futter. Vermutlich ist er mit etwas, möglicherweise mit einem anderen Vogel kollidiert und ist dann abgestürzt. Ein leichtes Anflugtrauma, zu vergleichen mit einer Gehirnerschütterung, erklärt vermutlich große Unsicherheit auf den Beinen. Auch eine kleiner Riss im rechten unteren Augenlid wurde festgestellt. So wurde er wegen des eisigen Wetters wieder auf Temperatur gebracht. Er war aber schon am nächsten Tag so fit, dass er gleich in die Flugvoliere durfte. Er hatte einen guten Appetit. Für ein paar Tage wurde das Auge beobachtet, das zum Glück von alleine schnell abheilte. Als es das Wetter zuließ, durfte er wieder zurück in die Freiheit!

Lämmchen auf Abwegen

Spaziergänger fanden auf einer Dettingen Wiese ein Lämmchen, die Nabelschnur hing noch herunter. Weil weit und breit kein anderes Schaf zu sehen war, alarmierte das Ehepaar die Polizei. Diese konnte trotz Recherche keinen Schäfer auftreiben, dem ein Lamm fehlte und so alarmierte sie uns zur Unterstützung. Unsere Mitarbeiterin kümmerte sich um das Lämmchen und machte es erst einmal trocken, da es sehr regnerisch und das kleine Tier durchnässt war. Auch konnte sie aufgrund der noch frischen Nabelschnur mit Sicherheit sagen, dass das Lamm sicher erst in der vorangegangenen Nacht geboren war. Sie wurde auch gleich freundlich begrüßt und vom Lämmchen abgeschleckt. Es versuchte, überall zu saugen. Neugeborene Lämmchen benötigen eine spezielle Muttermilch, die Biestmilch. Ohne diese Milch nach der Geburt versagt in den meisten Fällen das Immunsystem und das Lamm stirbt nach kurzer Zeit. Zusammen mit der Polizei begab sich unsere Mitarbeiterin auf eine Suchaktion im Fundbereich um vielleicht doch noch das Mutterschaf zu finden. Nach etwas wilder Fahrt auf holprigen Wegen wurde ein einzelnes Hausschaf gesichtet. Dieses hatte ein Lämmchen an seiner Seite. Auffällig war die Fellfärbung, denn wie beim Fundlamm war auch dieses schwarz-weiß.

Leider war die Zusammenführung nicht ganz einfach, da das Mutterschaf vor den Helfern in Blau immer davon lief. Zum Glück vermisste der Schäfer sein großes Schaf und so fanden sich alle auf einer Obstbaumwiese zusammen. Die Polizei und unsere Helferin waren froh, die Herde gefunden zu haben und der Schäfer, dass er alle Schäfchen wieder zusammen hatte.

Waschbär am Straßenrand

In Holzhausen beobachtete ein Paar aus seiner Wohnung einen Waschbären, der orientierungslos auf dem Gehweg umherirrte. Er lief auf die Straße, kollidierte beinahe mit einem Auto und saß dann wieder regungslos auf dem Gehweg.

Besorgt riefen sie bei uns an. Vorort bewaffneten sich unsere beiden Mitarbeiter mit Fangnetzen. Es war jedoch auffallend, dass mit den Autoscheinwerfern keine Reflexionen in den Augen zu sehen waren. Ziemlich einfach war dann auch das Einfangen des Bärchens. In der Box im Rettungswagen fiel dann das Desaster auf: Beide Augen waren so sehr zugeschwollen und verklebt, dass der arme Kerl gar nichts mehr sehen konnte. Er wurde umgehend in die Tierklinik gebracht. Leider war die Diagnose nicht gut. Beide Augen waren extrem beschädigt. Eine Infektion mit Staupe konnte in diesem Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden. Um dem Waschbären weiteren Stress und Leiden zu vermeiden wurde er eingeschläfert.

Ein toller Start ins neue Jahr!

Die Hundeschule Alphateam aus Hochdorf hatte eine ganz besondere Idee zum Jahreswechsel. Um der Tierrettung finanziell zu helfen, organisierten Sie einen Spendenlauf mit Hunden.

Zu Coronazeiten ist das natürlich alles auch nicht ganz so einfach und so klügelte

Michael Kroner einen ganz besonderen Plan aus. Michael ist der Inhaber der Hundeschule und erzählte uns persönlich von seiner tollen und durchaus anspruchsvollen Aktion:

"Der Spendenaufruf zum Spendenlauf-21 startete am 20.12.2020 und lief bis 17.01.2021. Es nahmen 137 Starter am Lauf teil. Für jedes eingestellte Video mit diesem Parcours-Lauf habe ich 3.-€ gespendet. Viele der Starter haben dann noch zusätzlich gespendet. So kamen die 900.-€ zusammen. Hoopers ist eine Hundesportart, bei der der Mensch den Hund über Körpersprache und Hörsignale aus einem festgelegten Bereich auf Distanz durch einen Parcours führt."

 

Ein ganz herzliches Dankeschön für diese tolle Aktion und die Unterstützung der Tierrettung!!!

Unerfahrener Jungschwan im falschen Revier

Dieser Jungschwan wagte sich in seinem jugendlichen Leichtsinn in ein Revier von Altschwänen. Schwäne sind sehr territorial und verteidigen ihr Revier auf Leben und Tod. Das bekam der Jungschwan zu spüren. Die schneeweißen Altschwäne attackierten den Jungschwan, bis dieser fast in der Maille in Esslingen ertrunken wäre. Ein beherzter Spaziergänger kam ihm zu Hilfe und zog den entkräfteten Jungschwan aus dem Wasser und meldete ihn bei der Polizei. Diese alarmierte uns. Unser Chef persönlich fuhr zu dem hilflosen Schwan und brachte ihn in Sicherheit. Er versorgte die Wunden am Kopf und am Schnabel und stellte fest das der Jungschwan auch etwas wenig Speck auf den Rippen hatte. Jetzt darf er sich auf dem Gelände der Tierrettung erholen.

Update: Er hat sich in der Zwischenzeit prima erholt und frisst anständig. Nun darf er eine weitere Reise antreten. Er kommt nach Rastatt zur Vogelschutzstation. Diese hat eine größere Gruppe an Jungschwänen, die dort versorgt und auf die Auswilderung vorbereitet werden. Dorthin haben wir auch schon im November unseren frechen Jungschwan gebracht, der so gerne über Straßen und Brücken lief.

Februar

Tierisches Dankeschön an die Hundefreunde Wendlingen e.V.

von ihnen erhielten wir eine großzügige Sachspende für die Vesper-Kirche.

 

Oft macht man sich keine Gedanken darüber, wie es denn den Tieren von Bedürftigen geht. Diese Gedanken machten sich aber unsere beiden ehrenamtlichen Helfer Jeanette und Jürgen regelmäßig. Darum gibt es seit Längerem auch die tierische Vesper-Kirche. Bedürftige Menschen, die auch ein Haustier haben, bekommen hier Unterstützung. Oft ist ein tierischer Begleiter, egal ob für Jung oder Alt, ein emotionaler Halt in unserer hektischen und immer egoistischer werdenden Gesellschaft. Um so mehr freuen wir uns über jede Spende und dieses mal sogar über die üppige Sachspende der Hundefreunde Wendlingen. Jeanette und Jürgen haben somit genügend Material, um den Tierbesitzern unter die Arme zu greifen. Neues Spielzeug für die Katze, ein warmes Mäntelchen für den kleinen Hund oder auch ein kuscheliges Bettchen, damit der tierische Freund bei diesen arktischen Temperaturen nicht friert.

Ein Waschbär auf dem heißen Blechdach!

Wir wurden zu einem Waschbären nach Ebersbach gerufen, der sich merkwürdig verhielt. Er war zutraulich und schlief dazu noch am Tage in der Dachrinne eines Anbaus. Da dies ein nicht ganz typisches Verhalten für diesen Kleinbären ist, wollten wir uns die Sache anschauen. Der Waschbär saß in ca. 4m Höhe mit dem Hinterteil in der Dachrinne. Die Häuser waren jedoch so verwinkelt aneinander gebaut, dass zwischen Anbau und Haus nur ein schmaler Weg, der keinen Platz für eine gute Leiter bot. Ein Hocker brachte nicht den gewünschten Erfolg. Durch die Unruhe wachte das Bärchen auf und trollte sich langsam über das Anbaudach zur nächsten Hauswand. Dort kletterte er hinauf und legte sich auf das angrenzende Dach an einen kleinen Kamin. In dieser Höhe konnte die Tierrettung nicht mehr agieren und so sprachen wir uns mit der örtlichen Feuerwehr ab. Diese ist erfreulicherweise sehr tierlieb und schaute sich die Situation an. Die Häuser waren jedoch so ungeschickt eng aneinander gebaut worden, dass auch der Wehrleiter der örtlichen Feuerwehr die Gefahr, dass ein Feuerwehrmann verunglücken könnte als zu hoch einschätzte. Für die Drehleiter war definitiv kein Platz. Vielen Dank an die Feuerwehr Ebersbach, die leider trotz aller Mühen wieder unverrichteter Dinge abrücken musste. Wir sahen auch keine Möglichkeit mehr, uns um den Waschbären zu kümmern und hoffen das es nur eine vorübergehende Unpässlichkeit war.

Eingepfercht und verlassen

Die Tierrettung wurde von der Polizei hinzugezogen nachdem ein Fußgänger in einer Gartensiedlung anhaltendes Hundegebell hörte und dies meldete. Auf einem verwilderten Grundstück stand nur eine kleine Hütte, aus ihr kam das Bellen. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. So entschied die Polizei, dass in der Hütte nachgeschaut werden sollte und öffnete die Türe. In der kleinen Hütte bot sich dann ein trauriges Bild: Zwei kleine Gitterkäfige, in dem einen waren zwei französische Bulldoggen untergebracht und im anderen zwei Huskys. Die Hunde hatten kaum Platz um zu stehen, geschweige denn, sich entspannt hinzulegen. Die Käfige waren mit Draht und Kabelbinder verschlossen und in den Käfigen war kein Wasser und kein Futter. Da vier Hunde von einer Person und einem Rettungswagen nicht versorgt und transportiert werden konnten, wurde unser zweiter Rettungswagen hinzugezogen. Alle vier Hunde konnten gesichert und versorgt werden. Sie wurden im Tierheim Esslingen untergebracht.

Hilfe für Anton!

Auf dem Firmengelände einer Aichwalder Firma wurde seit einiger Zeit ein Fuchs beobachtet. Der Fuchs sah laut der Beschreibung nicht besonders gut aus. So wurde eine Lebendfalle aufgestellt, da der Fuchs auf dem Firmengelände zu viele Versteckmöglichkeiten hatte. Zum Glück ging er nach kurzer Zeit in die Falle. Beim Tierarzt wurde dann bestätigt was wir ihm schon angesehen hatten: Räude!
Räude wird von sogenannten Grabmilben verursacht. Diese fressen sich unter der Hautoberfläche durch das Gewebe und vermehren sich dort. Dieser Parasit ist leicht übertragbar - auch auf den Hund oder andere Füchse. Wird der Befall nicht behandelt endet die Räude meist tödlich. Schuld daran ist der Juckreiz. Der Fuchs kratzt sich aufgrund der Milben blutig und die offenen Wunden entzünden sich. Der Fuchs wird schwächer, kann schlechter jagen, die Milben vermehren sich. So kommt ein Kreislauf in Gang, der manchmal nicht mehr zu stoppen ist. Glücklicherweise kann einem Tier, bei dem der Befall noch nicht zu stark ist, geholfen werden. Unser Anton war zwar schon etwas dünn, steckte die Medikamente aber gut weg und hatte auch einen guten Appetit. Bis zu 800g Fleisch verputzte das schlaue Tier am Tag. Nach 14 Tagen gab es nochmal eine zweite Behandlung und nach dem es ihm danach auch weiterhin gut ging und er nicht mehr ansteckend war, durfte er die Pension TRD verlassen.

Schlecht zu Fuß

war dieser Haubentaucher. Er wurde schreiend im Schnee gefunden. Haubentaucher findet man hauptsächlich an größeren Gewässern, denn sie brauchen eine Anlauffläche, um zum Flug starten zu können. Das geht aber nur auf dem Wasser, denn an Land ist dieser geschickte Schwimmer und Taucher ein richtiger Tolpatsch. Warum er im Schnee lag, wissen wir nicht. Der kleine Schreihals war etwas nass und kalt aber sonst unverletzt - und sehr wehrhaft. Der Haubentaucher erhielt eine warme Unterkunft und etwas Fisch bei der Wildvogelhilfe Hattenhofen. Nach kurzer Zeit war er wieder so fit, dass er lautstark klarmachte, dass er doch bitte wieder ans Wasser gebracht werden wollte. Zusammen mit der Wildvogelhilfe machten wir uns auf den Weg zu den Bürgerseen bei Kircheim unter Teck, denn er sollte möglichst in der Nähe seines Fundortes wieder frei gelassen werden. Das Blöde war nur, dass der See der in Größe und Lage gut gepasst hätte, aber komplett zugefroren war. So blieb bei den winterlichen Temperaturen nur ein fließendes Gewässer, also der Neckar, übrig. In Wendlingen an der Römerbrücke wurde dann ein schöner Platz gefunden. Die Freude des Haubentauchers, endlich wieder im Wasser zu sein, war unübersehbar. Sofort wurde getaucht, geschwommen und geputzt. So machte er sich langsam mit der Strömung des Neckars von dannen… wir wünschen Dir allzeit guten Flug und keine weitere Bruchlandung!

Der Osterhase ist zu früh dran…

… jedenfalls sollte dieser kleine Hoppler nicht Mitte Februar alleine am Straßenrand sitzen. Aus welchem Grund das kleine Feldhasenbaby am Straßenrand gelandet war, ist unklar. Vielleicht wurde es aufgeschreckt oder ist einem Fressfeind entkommen. Damit es eine Chance hat, groß und stark zu werden, haben wir es zu einer Päppelstelle gebracht. Dort wird es mit viel Liebe und jahrelanger Erfahrung und Knowhow aufgezogen. Wenn es groß und selbständig geworden ist, darf es dann wieder zurück in die Natur hoppeln!

Bitte unbedingt beachten!
Feldhasenbabys nur im Notfall anfassen, die Hasenmutter wird das Junge nach dem Menschenkontakt nicht mehr annehmen und versorgen. Lesen Sie dazu auch den Bericht im April 2020.

Angriff auf einen Greifvogel

In einem Schulzentrum in Weilheim fiel zwei aufmerksamen Lehrern auf, dass auf der benachbarten Wiese ziemlich was los war. Krähen attackierten immer wieder den selben Fleck Wiese. Neugierig schauten die beiden nach, was denn für die schwarzen Vögel so interessant war. Schnell stellte sich heraus, dass dort ein kleiner Greifvogel im Gras saß und nicht wegflog. Geistesgegenwärtig warf einer der Lehrer seine Jacke über den Greifvogel und so konnte sein Leben gerettet werden. Gemeldet wurde uns ein verletzter Turmfalke, der sich bei näherer Betrachtung jedoch als ein Sperber herausstellte. Aber da sind wir von der Tierrettung nicht kleinlich ;-) .

Da er sonst unverletzt war, wurde von einem Anflugstrauma ausgegangen. Wenn ein Vogel mit etwas kollidiert, ist er oft für eine gewisse Zeit benommen, leider nutzen Krähen dies immer wieder aus um solche Tiere anzugreifen und oft auch zu töten. In diesem Fall hatte der verunglückte Sperber jedoch zwei Schutzengel. Ein wenig Pause und Nahrung verhalfen dem kleinen Greifvogel zu einer schnellen Auswilderung.

Dame mit kleiner Macke

sie war dürr, konnte kaum stehen und hatte eine Lücke im Gefieder. So bekamen wir einen Bussard überreicht.

Mit viel Geduld wurde sie von Hand gepäppelt, bis sie wieder selbständig gefressen hat. Als ihr Appetit wieder vorhanden war, durfte sie in die große Flugvoliere umziehen. Dort zeigte sie ihre wahre Pracht. Ein wirklich großes stattliches Tier (darum gehen wir davon aus das es ein weiblicher Bussard ist, sonst erkennt man das ja leider nicht)! Sie erhielt so viel Futter, wie sie nur wollte und brauchte. Ein bisschen Sorge machte uns ihr Flügel wegen der Lücke im Gefieder. So hielten wir Rücksprache mit unserem sehr erfahrenen Falkner. Er konnte uns aber beruhigen, der Bussard würde auch mit einer Feder weniger in der Natur klar kommen. Fliegen konnte sie auch wunderbar, das zeigte sie uns des öfteren in der Flugvoliere.

Nachtrag: Nachdem sie sich genügend Speck angefuttert und schön trainiert hatte, durfte sie bei schönem Wetter Anfang März wieder in die Natur zurück, um am blauen Himmel ihre Kreise zu ziehen.

Infos zum Schwan vom Januar

Hier noch ein paar aktuelle Bilder vom Schwan aus Esslingen. Der junge Schwan hat sich gut in die Gruppe eingelebt und hat einen prima Start ins weitere Leben!

Hasenjagd

leider ist das ein schlimmer Fall von Verantwortungslosigkeit. 11 Zuchtkaninchen wurden auf einem Parkplatz in Plochingen/Stumpenhof ausgesetzt. Die Tiere hätten keine Chance zu überleben gehabt. Zum Glück rief ein aufmerksamer Radfahrer die Polizei und die Tierrettung. Sieben Personen (TRD, Polizei, Radfahrer, LKW-Fahrer) mussten nun 11 Kaninchen, die sich auch noch unter einem LKW versteckten, einfangen. Wer schon mal versucht hat, einen Hasen zu fangen, weiß dass diese Gesellen recht flott unterwegs sind. Doch das Glück war auf der Seite der Retter: alle 11 Tiere konnten eingefangen werden. Bei Zweien der Hoppler wurde ein gebrochenes Bein festgestellt. Diese beiden wurden tierärztlich versorgt. Der Rest der Bande durfte sich im Tierheim in Esslingen den Bauch voll schlagen. Alle Mümmelmänner waren jung, lieb aber etwas abgemagert.

Nachtrag: Die Brüche bei den zwei Kaninchen waren glücklicherweise so, dass sie nicht eingeschläfert werden mussten. Sie sind auf dem dem Weg der Besserung, müssen sich momentan noch etwas schonen. Sie werden liebevoll beim TRD versorgt und dürfen in Kürze auch wieder hoppeln wie sie möchten.

März

Wie ein gerupftes Hühnchen...

hüpfte dieser Amselhahn durch einen Garten. Der Häuslesbesitzerin fiel auf, dass er nicht fliegen konnte oder wollte. Außerdem hatte er nur noch eine Schwanzfeder. Deshalb rief Sie die Tierrettung an. Gerade bei Vögeln ist eine sogenannte Sicherung immer ganz wichtig. Zum einen, damit keine Katze oder andere Raubtier das verletzte Tier erbeuten kann und zum anderen haben wir doch oft einen längeren Anfahrtsweg und der Vogel könnte bis zu unserem Eintreffen weiter gehüpft sein. Singvögel sind völlig ungefährlich und könne daher problemlos eingefangen werden. Entweder kann man das Tier direkt mit der Hand ergreifen oder man wirft ein Handtuch darüber. Um den Vogel unterzubringen reicht ein Karton, der ein paar Luftlöcher hat oder ein Katzenkorb, solange das Vögelchen nicht durch das Gitter passt. Bei Greifvögeln sollte man grundsätzlich vorsichtig sein und nie ohne Handschuhe oder Handtuch die Sicherung vornehmen – am besten mit beidem. Die Krallen der Greifvögel sind kleine Dolche!

In diesem Fall war die Finderin auf Zack und konnte den Vogel vor unserem Eintreffen in einen Katzenkorb setzen.

Der Amselhahn hatte eine Wunde unter dem Flügel, daher kam das Flugproblem. Tatsächlich waren alle Schwanzfedern bis auf eine nicht mehr vorhanden. Die Vermutung liegt nahe, dass er das Opfer einer Katze geworden war. So brachten wir ihn zum Tierarzt, wo er mit einem Antibiotikum versorgt wurde. Die Wildvogelhilfe in Hattenhofen hat die weitere Pflege übernommen. Trotz aller Bemühung ist er in der folgenden Nacht verstorben.

Bisse sind für Vögel fast immer lebensbedrohlich. Durch den hohen Stoffwechsel breiten sich Infektionen in ihrem Körper sehr schnell aus. Wird der Vogel nicht schnell tierärztlich und mit Antibiotikum versorgt, bedeutet dies in der Regel den Tod des Vogels. Aber wie das Beispiel unseres Amselhahns zeigt, kann auch, wenn alles richtig gemacht wird, leider nicht jedem Tier geholfen werden – trotzdem sollte man es immer versuchen und so jedem Tier eine Chance geben zu überleben.

Ein Häschen am falschen Ort!

Dieses süße Widderkaninchen hüpfte auf einem Pferdehof in Wendlingen umher. Da es dort nicht hingehörte, wurde es mutig von jungen Reiterinnen eingefangen. Weil niemand auf der Suche nach ihm dort auftauchte, wurden wir angerufen, damit wir uns um den süßen Mümmelmann kümmern konnten. Bei der Abholung wurde der kleine niedliche Widder noch schnell durchgecheckt, ob auch keine Verletzungen vorhanden waren. Zum Glück war es unverletzt und konnte direkt in Esslingen im Tierheim untergebracht werden. Dort wartet es nun sehnsüchtig auf seinen Besitzer oder Besitzerin.

Update: Glück gehabt, der Besitzer hat sein Häschen vermisst und sich gemeldet!

Verlassenes Eichhörnchenkind!

Dieses kleine Eichhörnchenkind lag unter einem großen Baum. Eine Familie hatte es auf ihrem Spaziergang entdeckt. Es rührte sich kaum und seine Eltern wollten es wohl leider nicht mehr haben. Erwachsene Eichhörnchen wurden zwar gesichtet, aber sie hatten sich nicht mehr um das Kleine gekümmert. Der Sohn der Familie war so nett und hat es bis zu unserem Eintreffen vor Ameisen und anderen Insekten beschützt. Bei der Erstversorgung zeigte sich leider eine starke Unterkühlung. Um es gleichmäßig warm zu halten, steckte es sich unsere Mitarbeiterin kurzerhand unter ihren Pulli. Ein klein wenig fitter wurde es dadurch, doch es war immer noch recht schwach und so kontaktierten wir das „Filstal Eichhörnchen“. Dies ist eine Pflegestelle für verwaiste oder verletzte Eichhörnchen. Selbstverständlich durften wir gleich kommen. Bei der Untersuchung war uns noch eine Trübung der Augen des Eichhörnchenkindes aufgefallen. Auch die Pflegestelle bestätigte diese Tatsache. Vermutlich war es blind und ist deshalb vom Baum abgestürzt. Leider hat es noch am selben Tag angefangen, Krämpfe zu bekommen. Bevor ein Tierarzt erreicht werden konnte, ist es verstorben.

Wir sehen solche Dinge oft als grausame Natur an. Es ist jedoch die Realität, dass ein blindes Eichhörnchen keine Chance hat, in der freien Wildbahn zu überleben. Deshalb kümmern sich dann auch die Elterntiere nicht mehr um ein solches krankes, verletztes oder behindertes Tierkind, sondern konzentrieren sich auf die verbliebenen gesunden Geschwister, um ihnen die besten Chancen zum Überleben zu geben.

Tolle Spürnase!

Nahe eines Pferdehofes in Köngen war der Hund einer Pferdebesitzerin sehr interessiert an einer großen Plastikfolie. Sie war von einem Landwirt über sein Feld gespannt worden, um die darunter wachsenden Pflanzen vor dem Wetter und Vögeln zu schützen. Der Hund war völlig aus dem Häuschen und so schaute die Hundebesitzerin genauer hin, was ihn so sehr interessierte. Vermutlich hatte sie eher mit einem Hasen gerechnet, nicht aber mit einem Turmfalken. Der Greifvogel saß auf der feuchten Erde und schaute etwas komisch aus seinem Federkleid. Nachdem er keinerlei Anzeichen machte wegzufliegen, besorgte die Hundebesitzerin einen Karton und verstaute ihn darin. Beim unserem Eintreffen fanden wir einen völlig unverletzten aber sehr erschöpften Falken vor. Die Feuchtigkeit und die Kälte sorgten mit großer Wahrscheinlichkeit für eine Untertemperatur des Greifvogels. So nahmen wir ihn mit und wärmten das Tier unter einer Wärmelampe über Nacht vorsichtig auf. Am nächsten Tag war der Falke gar nicht mehr so müde und randalierte ziemlich heftig im Käfig. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Flugvoliere und etwas Futter durfte der hübsche Kerl uns schon wieder verlassen.

Dank des Hundes wurde dieser schöne Turmfalke gefunden und konnte gerettet werden!

Verletzter Waschbär!

Wir wurden zu einem verletzten Waschbären am Stadtrand von Göppingen gerufen. Landwirtschaftliche Mitarbeiter haben ihn gefunden und kurzerhand mit auf den nahegelegenen Pferdehof genommen. Dort wurde er unter einen Holzstapel gesetzt und drumherum abgesperrt. So konnten wir von der Tierrettung ihn sehr einfach einfangen. Leider war das Bärchen in keinem guten Zustand. Die linke Vorderpfote war total zertrümmert. Umgehend wurde der noch junge Waschbär zum Tierarzt gebracht. Die Pfote war nicht mehr zu retten und schon stark infektiös, deshalb wurde er von seinem Leiden erlöst. Da das Bärchen noch einige kleinere Wunden aufwies und der Fundort nahe der B10 lag, gehen wir von einem Autounfall aus.

Schürfwunde nach einer Asphaltbremsung

zog sich dieser Bussard zu. Vermutlich wurde er von einer starken Windböe eines LKWs erfasst und so zu Boden geschleudert. Ein aufmerksamer Autofahrer hatte diesen edlen Greifvogel auf der B313 bei Esslingen im Bereich der Überleitung zur B10 am Straßenrand liegen sehen und sich um ihn gekümmert. Bei unserem Eintreffen war der Vogel etwas benommen und wurde zur Beobachtung mitgenommen. Er wurde dann bei der Tierrettung einer genaueren Untersuchung unterzogen. Bis auf eine Schürfwunde an einem Zeh konnte zunächst keine Verletzung festgestellt werden. Allerdings muss bei solch einer Sachlage immer von einem Anflugtrauma ausgegangen werden. Dies bedeutet meist eine Gehirnerschütterung. So wurde der Bussard vorerst ruhig und dunkel gesetzt. Am nächsten Tag war er soweit ganz fit und hatte gefressen. Die Wunde am Fuß bzw. am Zeh musste aber behandelt werden da sie etwas anschwoll. Ein paar Tage später war der Vogel jedoch wieder so fit und der Zeh gut verheilt, dass er zurück in die Freiheit durfte. Das war nochmal Glück im Unglück!

Wie fängt man einen Hund mit einem Rettungswagen?

Diese süße Hundedame machte in Uhingen einen Ausflug, leider ohne ihre Besitzerin. Das fiel einem Passanten auf, der daraufhin die Polizei anrief, welche uns zur Unterstützung alarmierte. Beim Eintreffen unsere Tierrettungsmitarbeiter saß die Hündin sehr verängstigt an einem Zaun auf einem fast leeren Parkplatz. Jeder Annäherungsversuch scheiterte. Weil nur auf einer Seite ein Zaun den Platz begrenzte und er sonst vollkommen offen war, gestaltete sich das Einfangen der Hündin sehr problematisch. Deshalb versuchten wir unser Glück mit der Fangstange. Die Hundedame war aber zu flink, entwischte der Schlinge und sauste die lange kerzengerade Maybachstraße entlang, die exakt neben der B10 entlang verläuft. Die Hündin hätte nur die Böschung hinaufrennen müssen, um sich auf der Schnellstraße wiederzufinden. Das hätte ihren Tod bedeutet und das musste verhindert werden. Um sie nicht weiter zu verängstigen, beobachteten wir das Tier erst einmal. Sie lief von parkendem Auto zu parkendem Auto, immer Deckung suchend. Als sie ein gutes Stück entfernt war, fuhren wir langsam mit viel Abstand hinterher, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Was unserer Mitarbeiterin auf fiel war, dass die Hündin immer wieder auch durch Scheiben in Autos schaute, als ob sie einen Weg hinein suchte. Da kam die zündende Idee! Als die Hündin eine kleine Rast an einem parkenden Auto einlegte, stellten wir unseren Rettungswagen quer über die Fahrbahn. Die uns begleitenden Polizisten regelten kurzerhand den Feierabendverkehr, so dass es keine Gefahr für Mensch und Hund gab. Unsere Mitarbeiterin öffnete alle Türen des Rettungswagens, während sich der Kollege in weitem Bogen hinter die Hündin schlich. Nachdem der Rettungswagen bereit war, entfernte sich die Tierretterin und der Kollege machte auf sich aufmerksam. So lief die Hündin wieder zurück in Richtung Rettungswagen und fand diesen auch gleich sehr interessant. Zuerst beschnüffelte sie die Schiebetür im hinteren Bereich. Doch der Fahrgastraum gefiel ihr wohl nicht so gut. So ging sie um das Auto herum und fand die offene Fahrertür. Mit einem Satz saß sie hinter dem Steuer. Unsere Mitarbeiterin stieß so schnell sie konnte die Fahrertür zu und die Fellnase war im Fahrerraum gefangen. Der Rettungswagen hat innen ein kleines Schiebefenster und so konnten wir Kontakt aufbauen. Nach wenigen Minuten wagte unsere Mitarbeiterin sich in die Fahrerkabine. Etwas gut Zureden, etwas anschnüffeln lassen und alles war gut, die Hündin ließ sich anleinen. So konnte die Hündin nun im hinteren Teil des Rettungswagens untergebracht werden und die Straße wurde wieder freigegeben. Da die Halterin nicht erreichbar war, wurde die sichtlich aufgeregte und erschöpfte Hündin in der Tierherberge in Donzdorf untergebracht.

Roter Wildfang,

ein kleines Katerchen wurde von einem Auto angefahren. Die Autofahrer wollten das vermeintlich tote Tier am Straßenrand ablegen, als es plötzlich zu neuem Leben erwachte und in einem megaschnellen Tempo aufsprang und leicht humpelnd davonrannte. Die zwei Insassen des Autos rannten hinterher. Sie bekamen Unterstützung von zwei Spaziergängerinnen, einer Frau mit ihrer Tochter. Sie wollten das kleine Fellknäuel einfangen, aber dieses wollte das nicht. Er war mehr ein kleines rotes Teufelchen und hatte sicher auch Schmerzen. Wir wurden hinzugezogen, da es dunkel wurde und der kleine Wildfang Hilfe benötigte. Die beiden Spaziergängerinnen hatten zum Glück die Zeit, um auf uns zu warten und uns das sehr abseits gelegene Versteck des Katerchens zu zeigen. Die Tochter hatte auf den Kleinen aufgepasst, während uns die Mutter den Weg zeigte. Mit einem kleinen Trick und etwas schneller Reaktion gelang es, den kleinen roten Wildfang einzufangen. Fauchen konnte er jedenfalls wie ein Großer. Bis auf einen kleinen bluteten Riss am Ohr und eine leichte Schmerzempfindlichkeit am Becken war er zumindest oberflächlich unverletzt und sehr lebendig. Zur Abklärung eventueller innerer Verletzungen kam er in die Tierklinik.

Zum Glück ist ihm nichts Schlimmeres passiert und er wartet nun im Tierheim in Göppingen auf ein neues hoffentlich sicheres Zuhause!

Wildes Huhn!

Manchmal gibt es Einsätze, da fragt man am Telefon ein zweites Mal nach: Doch der Polizist bestätigte: es geht um ein Huhn in der Kirchheimer Innenstadt! Nicht alltäglich - aber wir helfen jedem Tier, solange es ins Auto passt ;-) … heute eben ein Huhn, wieso nicht – das passt sicher in den Rettungswagen!

Wie das Huhn es geschafft hatte zu überleben ist rätselhaft, denn es saß unmittelbar neben einer der meistbefahrenen Durchgangsstraßen von Kirchheim, die es auch überquert haben musste, in einem Vorgarten auf einer kleinen Mauer. Hühner sind nicht gefährlich, aber sie können sehr schnell sein. So war es das Wichtigste, das Tier zu sichern, damit es nicht zurück auf die Straße rannte. Unsere Tierrettungsmitarbeiterin näherte sich langsam dem neugierig schauenden Huhn, redete sanft mit ihm, um es dann mit einem schnellen Überstülpen des Fangnetzes zu sichern. Nicht ganz damit einverstanden, äußerte das Huhn lautstark gackernd seinen Unmut. Doch es half nichts. Das Huhn wurde aus dem Netz gepellt, einer kurzen Sichtkontrolle unterzogen und für lecker… äh Spaß… unverletzt empfunden.

Es war ein stattliches Huhn - doch wohin jetzt damit? Kein Tierheim ist für so ein Tier ausgestattet. Zum Glück hat unsere Tierrettungsmitarbeiterin selbst Laufenten und so konnte es über Nacht erst einmal versorgt werden. Am nächsten Tag war dann die Frage Hahn oder Henne… Kein Ei, aber auch kein Kikeriki… nach einigen Recherchen konnte es dann aber trotzdem als Henne bestimmt werden. Ein Glück, denn für eine Henne findet man doch leichter einen Platz, als für einen Hahn. So war es auch: nach einer Nacht Notunterkunft konnte es artgerecht bei anderen Hennen und einem Hahn dauerhaft untergebracht werden.

Reiher schlecht zu Fuß

Von diesem Fisch- oder Graureiher wurde uns gemeldet, dass er nicht mehr stehen kann. So fuhren wir nach Birenbach, um uns das Tier anzuschauen. Bei unserem Eintreffen saß er im Gras und als wir näher kamen, versuchte er aufzustehen, kippte aber über den linken Fuß auf die Seite und purzelte in einen Entwässerungsgraben, wo er im Gebüsch hängen blieb. Im Eilschritt folgten wir dem Fischreiher, um ihm zu helfen. Völlig desorientiert hing der eigentlich so stolze Vogel im Gebüsch. Mit etwas Fingerspitzengefühl konnte er jedoch schnell aus dem Geäst befreit werden. Zur Sicherheit der Mitarbeiter wurde der Schnabel abgeklebt, um das Tier besser untersuchen zu können. Verletzungen konnten weder wir, noch später die Tierärztin feststellen. Von der Symptomatik her befürchteten wir eine Vergiftung, da uns auch berichtet wurde, dass im näheren Umfeld vergiftete Körner gegen Mäuse und Ratten ausgebracht wurden. Weil die Nager nicht sofort daran sterben, ist es durchaus möglich, dass ein Reiher oder auch andere Tiere leichte Beute machen und einige dieser vergifteten Nagetiere fressen. So werden sie selbst in Mitleidenschaft gezogen. Der Reiher wurde daraufhin auf Vergiftung behandelt und über Nacht warm gehalten. Am nächsten Tag konnte er schon wieder stehen. Nach wenigen Tagen Versorgung durfte er dann wieder zurück in die Natur.

Dieser Reiher hat Glück gehabt. Durch aufmerksame Menschen und eine schnelle Versorgung konnte er gerettet werden. Bitte bedenken Sie immer, wenn Sie Gifte ausbringen: Die vergiftete Maus wird oft vom nächsten Tier in der Nahrungskette gefressen, z.B. von einem Bussard. Wenn dieser vergiftete Mäuse frisst, stirbt er und wird unter Umständen vom Fuchs gefressen, der dann wiederum Nahrung für weitere Tiere werden kann... Eine solche Kette von vergifteten Tieren kann erschreckend lang werden und auch Ihr eigenes Haustier betreffen. Eine Ausbringung von Gift erzeugt so enormes Leid. 

Gift ist eine grausame Art des Tötens und hat meist weitreichende Folgen. Bitte verzichten Sie darauf Gifte auszubringen, um nicht auch andere Tiere zu schaden. Heutzutage gibt es viele Alternativen, die deutlich umwelt- und tierfreundlicher sind.

Brückenrettung in Esslingen

An einigen Brückenkonstruktionen in Esslingen wurden Netze zur Taubenabwehr angebracht. Das ist ziemlich alltäglich und nichts schlimmes. Hier wurde jedoch beobachtet wie eine Katze hinter dem Netz der Brückenunterkonstruktion seit mehreren Tagen herum balancierte. Die besorgten Passanten befürchteten, dass die Katze hinter das Netz geklettert war, aber keinen Ausgang mehr fand. Kurzerhand wurde der Tierrettungsmitarbeiter losgeschickt, der das Abseilen beruflich erlernt hatte. Innerhalb kürzester Zeit seilte er sich von der Straße aus an der Brücke herab zu einem flachen Gewässerstück. So konnte unser Mitarbeiter die Brücke von unten inspizieren. Wie die Katze rein oder wieder raus kam, ist unklar. Zum Glück jedoch konnte keine Katze in Not angetroffen werden.

Für Höhen- oder Tiefenrettung sind wir jedoch nicht grundsätzlich ausgerüstet. Alles was über eine normale Leiter nach unten oder oben erreichbar ist, sind wir gerne behilflich. Gerade aber Dächer oder hohe Bäume können wir nur in Zusammenarbeit mit der ansässigen Feuerwehr erreichen. Was zum einen eine Kostenfrage ist und für die Feuerwehr, wie auch für uns immer das Risiko für die Retter vor Ort abgewägt werden muss.

Boxkampf verloren,

dieser süße Kater auf dem Foto wollte es mit einem vorbeifahrenden Auto aufnehmen und sprang diesem unüberlegt in den Reifen. Das hatte natürlich zur Folge, dass er verletzt und benommen auf der Straße liegenblieb. Die Autofahrerin reagierte blitzschnell, hielt an und hat den Kater vor der in der Dunkelheit herrschenden Kälte mit einem Handtuch geschützt so gut es ging. Die eintreffende Polizei unterstützte die Frau und rief uns um Hilfe.

Der junge Kater war leider nicht gechippt oder tätowiert, was unser Engagement aber nicht mindert, ihm zu helfen. Er wurde in den Rettungswagen gebracht und durchgecheckt. Er war sehr apathisch. Er blutete etwas aus Nase und Mund, aber sonst konnte keine Verletzungen festgestellt werden. Beim Messen der Körpertemperatur mussten wir aber eine extreme Untertemperatur feststellen. Die Normaltemperatur einer Katze beginnt bei 38°C, aber das kleine Unfallopfer hatte nur noch 34°C. Dies kann durch den Schock beim Unfall verursacht werden. Zudem war es auch noch sehr kalt, vor allem der Boden. So war das Wichtigste, Wärme zu geben und den Kreislauf zu stabilisieren.

Da wir bei einem Autounfall innere Verletzungen nie ausschließen können, fuhren wir zügig zur Tierklinik. Dort wurde der kleine Kerl versorgt und am nächsten Tag konnte ihn schon der Katzenschutz Donzdorf abholen. Als er sich von seinem Schock erholt hatte, behielt er lediglich eine dicke Nase zurück.

Auf unserer Facebookseite suchen wir immer mit Fotos nach den Besitzern. De es ein sehr gepflegtes Tier war, gingen wir davon aus, dass ihn jemand vermissen würde. Tatsächlich wurde er zwei Tage später nach Hause geholt.

Hier nochmal die eindringliche Bitte: Lassen sie immer ihre Katze chippen und registrieren sie ihren Liebling bei einem Heimtierregister. Das erspart dem Tier viel Stress, da so vermieden werden kann, dass es aushäusig untergebracht werden muss. Außerdem müssen Sie Ihr Tier dann nicht erst tagelang suchen. Bitte lassen Sie auch reine Wohnungskatzen chippen und registrieren, denn auch diese können mal einen ungewollten Ausflug machen! Das Einbringen des Chips ist eine einmalige „Spritze“, nicht teuer und beeinträchtigt das Tier gesundheitlich in keinster Weise!

Sie machen damit auch unsere Arbeit um einiges einfacher! Vielen Dank!

April

Mai

Juni

Juli

August


Gerettet und doch verstorben


Dieser Falke wurde so, wie ihr ihn seht, auf dem Rücken liegend in Esslingen-Berkheim auf einem Firmengelände gefunden. Er war entkräftet und abgemagert. Stehen konnte er alleine gar nicht.
Die Mitarbeiter der Firma riefen die Tierrettung und wir holten ihn ab, um ihn wieder aufzupäppeln. Vielen Falken haben wir schon wieder auf die Beine geholfen. Dieser jüngere Kerl aber schaffte es nicht. Vielleicht war er krank, wir wissen es nicht, und leider konnten wir sein Leben nicht retten. Auch der Tierarzt konnte nichts mehr für ihn tun.
Urlaubsbedingt war es die letzten Tage etwas ruhiger auf diesem Kanal. Was natürlich nicht heißt, dass die Tierrettung nichts zu tun gehabt hätte 🚑 
 


Ausgebüchst


In Mittelmeerländern läuft einem schon mal ein Viech vor das Auto. In unseren Breitengraden ist das eher unüblich. Hier die Geschichte von zwei ausgebüchsten Ziegen 🐐🐐
Das Tierheim Esslingen hat am 20.08. auf Facebook gefragt, wer diese beiden Ziegen kennt, die die Tierrettung gebracht hat. Die Polizei rief uns an, um zwei freilaufende Ziegen im Stadtteil Wäldenbronn, Richtung Katzenbühl, zu melden. Weil bei uns niemand mit Tieren auf der Straße rechnet, war ihr Spaziergang eine gefährliche Situation für Mensch und Tier.
Wir fuhren also los und luden die beiden gut gelaunten Ziegen ein. Sie waren vermutlich von einem nahegelegenen Stückle ausgebrochen. Warum, haben sie uns nicht verraten. War es Langeweile, zu wenig Platz oder unzureichendes Futter? Jedenfalls waren sie nicht ausreichend gesichert und ihnen gelang die Flucht.
Nachdem sie im Tierheim untergebracht und versorgt wurden, kam man mit dem Halter in Kontakt 📱 Unser letzter Stand der Dinge ist, dass über eine Rückkehr der beiden Ziegen diskutiert wird. Gewisse Erschwernisse liegen wohl vor, die noch geklärt werden müssen.
Viel Glück für euch beide 🍀 und 'klopf-auf-Holz', dass euch und anderen nichts passiert ist. Achtsamkeit heißt die Devise - es können jederzeit unerwartete Dinge passieren...
 


Kippfenster sind gefährlich!


Wir konnten eine Katze retten, die in einem gekippten Fenster feststeckte. Die Aktion war für keinen Beteiligten schön.
Im Esslinger Stadtteil Wäldenbronn war jemand in den Urlaub gefahren. Nachbarn passten auf die Wohnung im zweiten Stock auf. Dort war ein Fenster gekippt, und das wurde einer fremden Katze zum Verhängnis 🥺
Sie war neugierig, wie es Katzen nunmal sind, und gelangte auf den Balkon. Dort versuchte sie, durch das gekippte Fenster ins Innere der Wohnung zu kommen. Sie kam aber nicht weit und blieb mit dem Kopf auf der einen Seite und dem restlichen Körper auf der anderen Seite des Fensters stecken.
Die Nachbarn, ein Mann und eine Frau, bemerkten die Katze, die am mittlerweile blutverschmierten Fenster hing und verzweifelt versuchte, sich selber zu befreien. Es gelang ihr aber nicht.
Beherzt konnte das Paar die liebe, aber natürlich unter Schock stehende Katze aus dem Fensterspalt befreien. Sie wickelten sie in ein Handtuch, beruhigten sie und riefen sofort die Tierrettung an 📲
Wir haben die Vitalfunktionen geprüft - sie hatte leichte Untertemperatur - und fuhren sie gleich in die Tierklinik. Ob die Katze innere Verletzungen oder Schäden an der Wirbelsäule davongetragen hat, konnten und können wir nicht feststellen.
Sie gehörte nicht den Bewohnern der Wohnung und war nicht gechippt. Deshalb ist der Prozess bei Fundtieren, dass sie nach Abschluss der notwendigen Behandlung ins Tierheim gebracht werden, wo der Besitzer sich melden kann. Andernfalls wird sie nach einer geregelten Zeitspanne zur Vermittlung freigegeben.
Viele wissen um die Gefahr von gekippten Fenstern für Haustiere. In diesem Falle haben die Urlauber, die selber kein Tier besaßen, sicher nicht an so einen Vorfall gedacht. Allerdings ist ein Kippfenster auch eine Einladung an Einbrecher 🔨 Deshalb ist Stoßlüften im Urlaub immer besser als ein halboffenen Fenster, das zur Gefahr werden kann.
Wir hoffen, dass die Katze keine bleibenden Schäden davongetragen hat 🍀
 

September


Bitte vor Ort warten


In Kirchheim meldete ein Anrufer neulich eine angefahrene, verletzte Katze. Als wir dort ankamen, waren weder der Anrufer noch die Katze zu finden 👀
"Sie kann nicht mehr laufen, nur noch krabbeln", wurde uns vom Anrufer aus Kirchheim mitgeteilt. Er beschrieb eine vermutlich vom Auto angefahrene Katze. Wir fuhren gleich los 🚑💨
Die Distanz von Aichwald nach Kirchheim ist, wie sie ist: 20 km, 20 Minuten. Als wir am beschriebenen Ort ankamen, war niemand mehr zu finden. Der Anrufer war seines Weges gegangen und die verletzte Katze hat sich in ein sicheres Versteck geschleppt. Wir suchten die Umgebung noch 30 Minuten lang ab, aber wurden nicht fündig.
Solche Einsätze sind frustrierend. Nicht nur, dass wir Zeit und Benzin umsonst verbrauchen. Viel schlimmer ist die Vorstellung, dass ein verletztes Tier irgendwo in einem erbärmlichen Zustand hockt, Schmerzen erträgt, die nicht sein müssten, und möglicherweise qualvoll stirbt. Wir wissen es in diesem Falle nicht. Aber es kann auch niemand das Gegenteil beweisen.
Traurig snd wir zurückgefahren 😢
Deshalb unser herzlicher Appell an alle Anrufer: bleibt vor Ort, sichert das Tier, wenn möglich, oder folgt ihm und wartet auf unsere Ankunft. Wenn jemand helfen möchte, dann auch richtig - so, dass wir das Tier übernehmen können. Das Wissen um ein verletztes Tier, dem niemand hilft, ist schlimm. Danke euch!


Drei Waschbären 🦝🦝🦝 Im Auffangbecken


Waschbären können eine Plage sein. Drei junge Tiere wissentlich in einem Auffangbecken verenden zu lassen, ist Tierquälerei.
In Esslingen-Kennenburg ist es schön grün. Gärten, Bäume, Büsche 🌿 Idyllisch 🌳 Hier geht man gerne spazieren. So waren es auch Spaziergänger, die die Rufe hörten. Komische Rufe und Laute, nicht von Menschen jedenfalls. Sie gingen ihnen nach und kamen zu einem uneingezäunten Stückle.
Auf dem Stückle steht eine Hütte und daneben ist ein Auffangbecken für Regenwasser [🌧] Es ist geschätzt 1,20 m breit und 2,50 m lang. Um Wasser in ausreichender Menge aufzunehmen, braucht es auch eine entsprechende Höhe, circa 1,30 m. Darüber lagen als Abdeckung Holzbretter. Diese waren aber morsch - und das wurde drei jungen Waschbären zum Verhängnis: sie brachen durch und fielen runter.
Gott sei Dank war das Becken nicht voll, aber trotzdem war abgestandenes Brackwasser drin. Dort kauerten die Waschbären und kamen nicht mehr heraus. Die Wände waren zu glatt und hoch... die aufmerksamen Spaziergänger riefen die Tierrettung an 📲
Hier kam unser bewährter Kescher zum Einsatz. Ein Waschbär krabbelte freiwillig rein, so dass wir ihn rausheben konnten. Ab die Post - er machte schnurstracks die Fliege 💨 Weg war er, triefnass. Die anderen beiden wollten nicht ins Netz gehen. Bitte nicht schon wieder gefangen sein! Sie waren aber so clever und hielten sich am Kescher fest - Hauptsache raus da! Auch sie haben schnell das Weite gesucht.
Trocknen, sich putzen, was fressen und sich ausruhen war sicherlich das Erste, was sie im Sinn hatten. Weil Waschbären bei uns keine natürlichen Feinde haben, vermehren sie sich und sind oft nicht gerne gesehen. Als Tierrettung konnten wir die Meldung der drei gefangenen Tiere aber auch nicht ignorieren. Vielleicht treiben diese drei kleinen Wesen jetzt irgendwo ihr Unwesen, aber sie leben. Sonst wären sie im Brackwasser verendet. Wer kann das ernsthaft wollen? 🧐


So ein Kauz... 🦉


Ein Waldkauz wurde in Süßen bei Göppingen angefahren und erlitt ein schweres Schädelhirntrauma. Ruhe, liebevolle Pflege und die Zeit heilten seine Verletzung.
Eine Autofahrerin 🚗 fuhr gegen 22:00 h abends bei Süßen auf der Landstraße, als sie dort etwas liegen sah. Sie drehte um und sah nach. Es war ein Waldkauz, der zu der Gattung der Eulen gehört. Er war "nicht ansprechbar", wie man bei uns Menschen sagen würde, und sie vermutete eine Kollision mit einem Auto. Aber er lebte noch. Sie rief die Polizei an, die wiederum uns anrief.
Wir holten den hübschen Kauz ab und brachten ihn in die Voliere am Haus, damit wir ihn unter Beobachtung hatten. Er konnte weder selbstständig fressen noch fliegen. Alles deutete auf ein Schädelhirntrauma hin. Also wurde ihm das Fressen klein gemacht und Häppchen für Häppchen per Hand verabreicht 🤏🏻
Es dauerte mehrere Tage, bis er sich erholte. Meistens saß er herum und guckte Löcher in die Luft oder aber er schlief. Dann endlich flatterte er beim Hochnehmen. Ein Zeichen, dass seine Lebensgeister wieder zurückkamen... er begann auch, freiwillig den Schnabel aufzumachen, um sein Futter anzunehmen. Schritt für Schritt ging es bergauf 📈
Wir konnten ihn in die große Voliere auf dem Stückle umziehen, als wir merkten, dass er über den Berg ist. Da hatte er auch genug Platz, um seine Runden zu drehen. Wir wissen von uns, wie schnell die Muskeln 'verschwinden', wenn man sie nicht trainiert. Nach weiteren 3-4 Tagen war der Kauz wieder so fit, dass wir ihn in die Freiheit, natürlich in seinem Revier, entlassen konnten 👋🏻
Herzlichen Dank an die Autofahrerin, die beruflich einen medizinischen Hintergrund hatte 🤩 Im Detail konnten wir das bei dem kurzen Zusammentreffen nicht herausfinden, aber es hat sicher dazu beigetragen, dass sie sich um das Leben des Tieres Sorgen machte. (Natürlich kann man sich auch ohne medizinischen Hintergrund um Tiere sorgen und kümmern…). Sie hat ihm letztlich das Leben gerettet 👏🏻 Bravo


Ein tierisch tolles Ferienprogramm 🐕🐩


Die Sommerferien sind vorbei und die Schule hat wieder begonnen. Einige Schüler haben in den Sommerferien ein tierisch tolles Erlebnis gehabt!
Die Ganztagsschule in Reichenbach an der Fils bot ihren Schülern der Klassen 1 bis 4 ein ganz besonderes Schmankerl während der Ferienzeit: ein Ausflug zur Hundeschule ALPHATEAM in Hochdorf. Dieser Besuch wurde noch interessanter durch die Vorführung und Besichtigung des Rettungswagens 🚑 der Tierrettung. Dieser Besuch diente dazu, bei den Kids ein Bewusstsein für Tiere zu schaffen: was gehört alles dazu, einen Hund zu halten, und in welche Notsituationen können Tiere in unserem Alltag kommen?
Das interessante Programm dauerte insgesamt zwei Stunden. Davon durfte die Tierrettung 30 Minuten erzählen: welche Tiere retten wir, was machen wir im Notfall, wo bringen wir die Tiere hin? Große Kinderaugen 👀 waren auf Jürgen Völker gerichtet, als er von seinen täglichen Einsätzen berichtete. Die Ganztagsschule Reichenbach hat ihr Ziel voll erreicht: die Gruppe war fasziniert von dem, was sie hörten und sahen.
Die Schüler und ihre Lehrerin wollten aber nicht gehen, ohne der Hundeschule ALPHATEAM und der Tierrettung zu danken. Sie sammelten Geld 💰 und brachten einen dreistelligen Betrag zusammen, den sie am Ende des Besuches überreichten. Ein Teil war für die Hundeschule, der andere für die Tierrettung. Frau Kromer von der Hundeschule war tatsächlich so großzügig, den Teil für die Hundeschule der Tierrettung zu überlassen, obwohl wir nur den kürzeren Anteil am Besuchsprogramm hatten. Wir durften also mit 152 € nach Hause fahren - mit dem Geld können wir zum Beispiel verletzte Greifvögel 🦅🦉 viele Tage lang füttern.
Deshalb bedanken wir uns heute ganz herzlich! 💓
Bei Frau Stockburger, der engagierten Leiterin der Ganztagsschule in Reichenbach an der Fils 🙏🏻, bei Frau Kromer, der Besitzerin der Hundeschule in Hochdorf 👍🏻, und bei den Kindern die so neugierig waren! Uns war es eine riesen Freude, den Rettungswagen und unsere Arbeit so interessierten jungen Menschen vorzustellen. Da könnte sich manch Erwachsener eine Scheibe von abschneiden...


Uhu entflogen 🦉


Es kommt vor, dass Haustiere ausbüchsen, aber auch Wildtiere nutzen manchmal die Gelegenheit. Dieser Uhu in Privatbesitz wurde von der Feuerwehr 🚒 gerettet.
Die Tierrettung erhielt einen Anruf von Privatleuten, dass ein Uhu in einem Walnussbaum sitzen würde. An seinen Füßen baumelte ein Lederband, was darauf hindeutete, dass er jemandem gehörte und kein frei lebendes Wildtier war. Ihn aus einem großen Baum zu holen, übersteigt die Möglichkeiten der Tierrettung. Außerdem hätte sich der Uhu ohnehin in die Lüfte geschwungen, wären wir ihm zu nahe gekommen. Wir rückten also nicht aus.
Am Tag darauf erhielt die Tierrettung wieder einen Anruf, diesmal von der Feuerwehr. Ein Uhu würde auf einem Hausdach 🏠 sitzen, aber hätte sich durch ein Band an seinem Fuß an der Dachkante verheddert. Nun saß er fest. Er wurde von der Feuerwehr vorsichtig gesichert und der Tierrettung heil übergeben.
Bei diesem Uhu handelt es sich um einen sibirischen Uhu mit schönem silbernen Gefieder. Er befindet sich legal in privatem Besitz und lebt bei einem professionellen Vogelexperten, aber leider hatte sich ein Knoten des Lederbandes gelöst, und so konnte er wegfliegen. Wir alle kennen Fälle, bei denen sich Hunde, Katzen oder Kaninchen verselbstständigen, wenn sich die Gelegenheit bietet und der Besitzer trotz aller Sorgfalt nicht 100% aufpasst.
Durch die Nummer auf dem Ring, der dem Tier bei der Registrierung durch die Untere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums angelegt wird, konnte der Besitzer schnell ermittelt werden 📲 Er kam zur Tierrettung und holte seinen Uhu bei uns ab. Wir freuen uns, dass ihm nichts weiter passiert ist 🍀


Jung verstorben


Die Tierrettung erhielt einen Anruf aus Notzingen. Die Anrufer hatten eine Schleiereule am Haus 🏠 gefunden, der es nicht gut ging. Sie konnten die Eule einfangen und in einem Karton verwahren, bis wir dort eintrafen.
Die Schleiereule war noch jung - das war unübersehbar durch den zarten Flaum, der zwischen den Federn herausschaute. Sie war total abgemagert und bestand nur noch aus Haut und Knochen. Wir nahmen sie mit und fuhren nach Hause. Als wir bei unserer Voliere angekommen waren, lebte sie schon nicht mehr. Sie war auf der Fahrt gestorben.
Verletzungen wies sie nicht auf. Wir vermuten daher, dass sie ihre Eltern verloren hat und alleine noch nicht in der Lage war, sich zu ernähren. Schade um dieses schöne Tier 😢
 

Oktober


Der "Kloster-Kautz" 💒🦉


Jungen Menschen fehlt manchmal die Orientierung. Jungen Tieren auch.
Dieser Kauz 🦉, der beim Kloster Denkendorf lebt, ist vom rechten Weg abgekommen. Oder sollten wir besser sagen 'von der rechten Flugbahn'? Obwohl er beim Kloster aufgewachsen ist, wie der Mesner uns erzählte, flog er geradewegs gegen ein Tor auf dem Gelände. Etwas anderes musste ihn stark abgelenkt haben. Auch in der Tierwelt scheint es Versuchungen zu geben, denen zu widerstehen schwer fällt. So passte er nicht auf und - baff, fand er sich unsanft auf dem Boden der Tatsachen wieder.
Der Mesner wohnt im Kloster Denkendorf und kennt den Baum 🌳 gut, in dem seit Jahren Generationen von Käuzen großgezogen werden. Er war in der Nähe, als er den Schlag vernahm, und er ging nachschauen. Dort lag der Kauz, ungläubig ob des plötzlichen Irrwegs, und rührte sich nicht mehr vor Schreck und Schmerz. Der Mesner rief irdische Hilfe an: die Tierrettung.
Wir eilten, dem Waldkauz zu helfen und ihn wieder ins Reich der gesunden Tiere zurückzuführen. Er zog in die Voliere ein, genoss Ruhe sowie artgerechtes Futter, und wurde begleitet von den besten Genesungswünschen 🙏🏻. Wir schlossen ihn selbstverständlich in unser Nachtgebet ein und siehe da - das Wunder geschah!
Über Nacht 🌙 erholte sich das junge Tier, und es ward ihm weh ums Herz. Er wollte zurück nach Hause, ins Kloster, und heim in seine gewohnte Umgebung. In jungen Jahren erfolgt die Erholung recht schnell. Ganz unchristlich begann er, in unserer Voliere schlechtes Benehmen an den Tag zu legen. Er randalierte und offenbarte eine nicht nachahmenswerte Undankbarkeit. Wir erkannten dies als untrügliches Zeichen der positiven Besinnung, und brachten ihn zurück an seinen angestammten Platz: ins Kloster 💒
Dort angekommen nahm Jürgen Völker innerlich von ihm Abschied, wünschte ihm gemeinsam mit dem Mesner das Beste für seine Zukunft an historischer Stätte und gab ihn der Freiheit hin - bis ihm der Arm lahm wurde.... denn der junge Kauz, wieder in heimischen Gefilden, ward plötzlich lammfromm und so gar nicht mehr auf Unbill aus. Er blieb auf der Hand seines 'Pflegevaters' hocken, als wollte er sich durch sein bildschönes Antlitz noch einige Momente lang für die liebevolle Fürsorge bedanken 💛. Im Video könnt ihr das Zwiegespräch zwischen Mensch und Tier trefflich verfolgen.
Nachdem ihm ins Gewissen geredet und weitere Nächte in der Voliere fern des Zuhauses angeboten wurde, schwang er sich in die Lüfte und segelte in den ‚Stamm‘-Baum, in dem er das Licht der Welt erblickt hat. Wieder zuhause - Kauz is coming home! Wir schlossen ihn an jenem Abend erneut in unser Nachtgebet ein. Auf dass er ab jetzt immer auf der rechten Flugbahn bleiben möge ❤️‍🩹! Immerhin liegt Denkendorf nicht weit vom Flughafen Stuttgart entfernt ✈️
Ruft uns an, wenn ihr zu christlichen und unchristlichen Zeiten ein Tier in Not findet.


Unglücklich gestürzt 🦌


In Aichschieß auf dem Schurwald ist ein junges Reh gefunden worden. Es ist am Friedhof unglücklich gestürzt und am gleichen Tag unter unseren Händen verstorben.
Vor kurzem kam ein Anruf rein: neben dem Friedhof haben Passanten ein junges Reh liegen sehen. Es war nicht mehr ganz klein, aber dennoch ein junges Tier. Es lag im Gras 🌱 und rührte sich nicht. Das ist nicht normal, denn Rehe liegen nicht einfach so auf dem Boden, wenn Menschen in der Nähe sind. Die Passanten riefen uns an, weil es ihnen komisch vorkam.
Dort angekommen, lief das Reh vor uns ebenso wenig weg, sondern blieb liegen. Wir nahmen es vorsichtig hoch und wollten es hinstellen, um zu prüfen, ob es Verletzungen hat. Es stand kurz, legte sich aber gleich wieder hin. Irgendetwas stimmte nicht. Offensichtliche Verletzungen konnten wir allerdings nicht feststellen. Für Rehe oder Wildschweine sind die jeweiligen Jagdpächter zuständig. Wir riefen ihn an.
Der Jagdpächter vermutete, dass das junge Reh vom Friedhof aus über den Zaun nach außen gesprungen ist. Hinter dem Zaun ist allerdings eine Mauer, und das Tier ist wahrscheinlich unglücklich auf die Mauer gestürzt und mit dem Kopf oder dem Hals aufgeschlagen. Weil es aber lebte, war der Jagdpächter einverstanden, dass wir es mitnehmen und versuchen, es durchzubringen.
Wir besorgten also Heu und Stroh für ein Lager und Ziegenmilch zum trinken 🍼. Aber noch am gleichen Tag, abends, legte das Reh den Kopf ab und verstarb buchstäblich unter unseren Händen. Leider hat es seinen Sturz nicht überlebt.
Wieder ein Einsatz, bei dem wir nicht helfen konnten 😢 Solche traurigen Momente gehören zu unserem Alltag. Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass wir mit dem Einverständnis des Jagdpächters unser Möglichstes versucht haben.


Habicht mit offener Fraktur


Der erste Habicht, den die Tierrettung seit 11 Jahren sichern konnte, musste wegen eines schlimmen Flügelbruchs eingeschläfert werden.
Gerade gibt es mehr traurige Fälle als Happy End Geschichten. Dieser Habicht saß bei einem alten Bauernhof bei Ebersbach auf einem Futtertrog und flog nicht mehr weg. Die Bäuerin, die uns anrief, meinte einen Wanderfalken dort sitzen zu sehen. Dort angekommen stellten wir fest, dass es ein Habicht war, die größere Variante des Sperbers. Sie unterscheiden sich vom Falken in der Augenfarbe und im Gefieder. Wir sind aber letztlich keine Ornithologen - korrigiert uns, falls wir falsch liegen.
Einer der beiden Flügel war regelrecht abgebrochen und hing herunter. Der Bruch war offen und sah schlimm aus... Wir haben Fotos davon, aber möchten sie nicht zeigen. Unser Interesse ist es, zu informieren und nicht zu schockieren. Wir fuhren mit ihm zum Tierarzt, der ihn einschläferte.
Erstaunlich ist das Schmerzempfinden von Vögeln. Abgebrochene Gliedmaßen verursachen in der Regel solche Höllenschmerzen, dass "man", ob Mensch oder Tier, nicht einfach still sitzenbleibt. Dieser schöne Greifvogel tat genau das ... 😳


Schaf verletzt 🐏


Zwischen Wendlingen und Köngen ist vor kurzem ein Schaf von einem Hund angegriffen worden. Es hat überlebt.
Ein Spaziergänger lief mit seinem Hund auf den Feldern Gassi, als es passierte. Der mittelgroße Hund 🐕 war nicht angeleint und folgte, als er das Schaf entdeckte, seinen Instinkten. Er griff das Schaf an und biss es mehrmals in den Hals. Warum das Schaf nicht wie der Rest seiner Herde auf der eingezäunten Weide stand, wurde später geklärt - wir haben das Ergebnis aber nicht erfahren.
Während wir mit dem verletzten Schaf auf dem Weg zum Tierarzt 🩺🩹 waren, konnte der Besitzer der Schafherde telefonisch ausfindig gemacht werden. Er klärte mit dem Hundebesitzer den Hergang und die Kostenübernahme der Tierarztkosten.
Der Arzt versorgte das Schaf, das blutete und eine offene Wunde hatte. Auch am Tag darauf musste das Tier nochmals in die Praxis gebracht werden, aber es kam mit der Wunde und dem Schrecken davon.
Dieser Zwischenfall ist nochmal gut ausgegangen.

November


Geschafft!


In diesem Herbst hatten wir einige Uhus und Käuze zur Pflege. Dieser kleine Kerl hier hat uns besonders auf Trab gehalten... 🦉
Der Kauz ist vermutlich irgendwo gegengeflogen - dies ist häufig der Anfang einer Leidensgeschichte. Mit einem so genannten Anflugtrauma, einer Art Gehirnerschütterung, kam er zu uns in die Obhut. Er wollte nicht fressen und saß so da, starrte Löcher in die Luft 👀 und bewegte sich kaum. Weil er keine offensichtlichen Verletzungen hatte und auch ganz gut im Futter stand, probierten wir es frohen Mutes. Er wurde "zwangsernährt" und erhielt täglich seine zerkleinerten Küken, die wir ihm, naja, ohne seine ausdrückliche Einwilligung, in den Schlund schoben, so dass er nur noch schlucken brauchte.
Die Verdauung klappte gut. Eigentlich fehlte ihm nichts. Er hockte halt so da, starrte Löcher in die Luft und bewegte sich kaum. Eine Woche verging. Hmmm. Der Tierarzt hatte nichts feststellen können. Eine zweite Woche verging. Jeden Morgen und jeden Abend wurde er gefüttert. Es verging eine dritte Woche. Mensch ...! Woran lag es, dass er nicht freiwillig fressen wollte? Dann endlich, nach 3,5 Wochen, hing er wenigstens am Gitter bzw. der "Wand" der Voliere! Er hat sich bewegt, na immerhin. Und er begann, sein Küken selbstständig von der Pinzette zu nehmen, ohne dass wir es ihm in den Schnabel stecken mussten. Das könnt ihr gut im Video 📹 sehen.
Für eine normale Person mit 2 Händen ist es schwierig, den Kauz festzuhalten, ihm gleichzeitig den Schnabel aufzusperren und die Pinzette mit dem Fressen vorsichtig in den Schlund zu bugsieren. Dafür bräuchte man eigentlich 3 oder besser noch 4 Hände ✋🏻✋🏻✋🏻✋🏻. Manchmal hatten wir Unterstützung, aber oft auch nicht. Es war eine riesen Erleichterung, als er die Kurve gekriegt hat.
Dann, nach 4 Wochen, begann er in der Voliere mit seinem eigenen Trainingsprogramm 🤩 Er flatterte und flog, schnappte sich selbst sein bereitgestelltes Fressen, und endlich war er wieder lebendig. Jetzt hat er Kraft genug und darf raus in die Freiheit. Puh, das war eine Intensivpflege mit offenem Ausgang! Der Falkner hatte ihn bereits abgeschrieben. Wer in der Natur nicht von alleine frisst, verliert schnell an Kraft und wird zum Futter für Andere.
Jürgen Völker hat, kauzig wie er manchmal ist, nicht aufgeben wollen. Und er hat es geschafft! 👍🏻 (Alle beide, der Kauz und Jürgen)


363 km gewandert 🚶‍♀️🚶🏽 363 € für unser Projekt!


Im September baten wir euch, die Wanderschuhe anzuziehen 🥾:
"Jeder Kilometer zählt! Zwischen dem 04. und 19. September 2021 findet die erste digitale Spendenwanderung des WirWunders Esslingen-Nürtingen statt. Für jeden gelaufenen Kilometer spendet die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen einen Euro."
Jetzt ist es November. Ihr habt die Gutschein-Codes der KSK für die gewanderten Strecken eingelöst. Jetzt sind sie auch auf der Plattform WirWunder sowie der Partnerplattform betterplace gutgeschrieben worden 🤩
363 Kilometer seid ihr für uns gelaufen 👟 wir freuen uns mega! 👏🏻
363 Euro sind in unser Projekt geflossen 💰 fantastisch!
💕-lichen Dank an die KSK und an alle Wandersleut und Vierbeiner 🐾
Dieses Mal verwenden wir das Geld für Arbeitskleidung, insbesondere für die teuren Leder-Handschuhe, die wir für den Einsatz mit Greifvögeln, Dachsen, Füchsen [🦊] , Schafen, Ziegen und verletzten oder bissigen Tieren brauchen. Ein Paar kostet schlappe 180,00 €… 

Dem Projekt fehlen noch 13% zur kompletten Finanzierung. Vielleicht mag der eine oder die andere noch eine Kleinigkeit beisteuern? Das wäre super! Wir hoffen einfach mal, dass der Rest bis zum Jahresende noch vollends zusammenkommt.
Uhus und Käuze haben in letzter Zeit reichlich an den vorhandenen Handschuhen gekratzt: der Altbacher und der Göppinger Uhu, der geschwächte Kauz aus Süßen bei Göppingen, der entflogene Uhu, der Kloster-Kauz, der nicht-fressen-wollen-Kauz. Ziegen und Schafe werden auch nicht mit Samt-, sondern mit Lederhandschuhen angefasst 😁
Mit diesem großartigen Ergebnis wünschen wir euch einen schönen Tag 👍🏻


Angelhaken im Hals 🦢


Dieser Schwan hat über 4 Wochen mit einem Angelhaken im Hals verbracht. Er war schwer zu fangen. Endlich klappte es, und der Haken wurde operativ entfernt.
Vor vier Wochen schon riefen die Polizei und die Feuerwehr 🚒 aus Nürtingen-Zizishausen an: ein Schwan ist gesichtet worden, der einen Angelhaken im Hals stecken hat. Er hat sich dem Zugriff jedes Mal erfolgreich entzogen und ist weggeflogen oder weggeschwommen.
Am Ende waren es Jungs, die vom mittlerweile geschwächten Schwan berichteten. Er säße am Ufer des Neckars. Wir versuchten unser Glück, wohlwissend, dass er schon ein paar Male auf und davon geflogen ist.
Dieses Mal klappte es. Es ist nicht überliefert, was 🗣 Jürgen Völker ihm alles erzählt hat, aber es muss ihn eingelullt haben. Er ließ sich greifen und endlich war sicher: sein Leiden hat bald ein Ende. Der Angelhaken war fest in der Backe verankert, und unsere anfängliche Hoffnung schnell zerstört, dass wir ihm helfen konnten. Wir fuhren zur Anicura Tierklinik in Esslingen.
Bei inneren Verletzungen weiß man erst nicht, ob es ein gutes oder schlechtes Ende nimmt. In diesem Fall ist der Hals ein echtes bottleneck, wo lebenswichtige Organe auf engem Raum zusammenkommen: Speiseröhre, Luftröhre, Stimmbänder, .... Die beiden Ärztinnen legten den Schwan in Narkose und machten sich vorsichtig und versiert an die Arbeit 🩺💉🩹
Die OP dauerte insgesamt über eine Stunde, aber das Ergebnis lässt aufatmen! Der Angelhaken wurde entfernt und wie durch ein Wunder wurden keine Organe verletzt. Auch dieser Schwan erholte sich in unserer (neuen) Voliere und erhielt Antibiotika, damit er bald wieder risikolos am Neckar sitzen kann. Außerdem konnte er in unserem Teich 💦 baden, den wir extra für Wasservögel gebaut haben. Das hat ihm gut gefallen - schaut euch das Video dazu an.
Gestern wurde er in Zizishausen am Neckar wieder frei gelassen.


Autounfall 🦢🚗


Dieser junge Schwan wurde auf der B10 bei Reichenbach verletzt. Nach der OP erholte er sich in unserer Voliere und wird heute in eine Auffangstation gebracht.
Die Polizei rief die Tierrettung an: Sie hätten einen verletzten Schwan von der Bundesstraße auf den grünen Seitenstreifen getrieben, damit er in Sicherheit ist. Weil er aber verletzt war, brauchte er eine Erstversorung und musste zum Tierarzt gebracht werden 🚑
Offensichtlich hatte er einen Unfall mit einem Auto gehabt und ist irgendwo hängengeblieben. Sein Hals war offen und wir konnten bis zur Speiseröhre ins Innere sehen. Eine Verletzung am Kopf hatte er ebenfalls 🩸
Hier musste schnell ein Arzt helfen 🩺💉 Wir haben die Wunde desinfiziert, so gut es ging, und sind mit ihm losgefahren. Der Arzt hat die lange Wunde genäht, die abheilen musste. Deshalb ist der noch junge Schwan - unschwer zu erkennen am grauen Gefieder - in unserer Voliere untergebracht worden.
Die Pubertät zeigt sich auch bei Tieren - er ist ein bisschen aggro und unkooperativ. Dabei wollen wir doch nur sein Bestes - dass er gesund wird 😉 heute können ihn in eine Auffangstation bringen, wo er mit Gleichgesinnten aufwachsen und seinen Platz in der Gemeinschaft finden kann.
Alles Gute! 🍀


Ausgesetzt 🐁🐁🐁🐁🐁🐁


Nur durch Zufall wurden diese Farbratten auf einem Wanderparkplatz gefunden. Diejenigen, die überlebt haben, wurden in das Tierheim Göppingen gebracht.
Folgendes ist geschehen: ein Autofahrer 🚗 hat vor ein paar Tagen auf einen Wanderparkplatz bei Göppingen gehalten. Um 21 h abends ist es „kuhnacht“ 🌘, aber sein Autoscheinwerfer fiel auf einen Kleintierkäfig im Gebüsch. Der aufmerksame Autofahrer schaute nicht weg, sondern sah nach – diese Aufmerksamkeit rettete den ausgesetzten Ratten das Leben.
In dem ohnehin zu kleinen Käfig befanden sich 20 Ratten, sowohl männliche als auch weibliche. Von den 20 Tieren waren 10 Jungtiere dabei, die erst kurz zuvor geboren wurden.
In diesen Herbsttagen ist es frisch, aber abends gehen die Temperaturen nochmals runter. Um 21 h war es auf dem freien Land bereits fast 0 Grad 🥶. Ein paar der Tiere, die wohl schon einige Stunden in der Kälte gestanden sind, haben den Tag nicht überlebt und sind erfroren. Und hätte der Autofahrer nicht reagiert, wären vermutlich alle Ratten vor Kälte gestorben.
Er rief die Polizei, weil er nicht wusste, was tun mit den armen Tieren. Die Polizei 👮🏼‍♀️ rief wiederum die Tierrettung an, die den Käfig abholte und die ausgesetzten Ratten ins Tierheim Göppingen brachte. So konnten wenigstens die meisten der Tiere gerettet werden.
Richtig freuen konnten wir uns darüber nicht, denn dieser Zufallsfund zeigt einmal mehr die Verrohung in unserer Gesellschaft. Wer sich ein Tier zulegt, trägt dafür die Verantwortung. Wer die Verantwortung aus welchen Gründen auch immer abgeben möchte, sollte nach einer Lösung suchen. Und zwar nach einer Lösung, die das Tier überlebt.
Dem Autofahrer möchte die Tierrettung ein großes Lob aussprechen 👏🏻 und gleichzeitig euch alle animieren, ebenfalls die Augen 👀 offen zu halten.

Auch die Haustiere "ummelden"  🗃

Wir hatten kürzlich zwei Einsätze, bei denen die Halter der Katzen 🐈🐈 großes Glück hatten: ihre verletzten Fellnasen kamen wieder nach Hause. Dies geschah aber nur durch viel Recherche.

Eine Katze ist vor kurzem in Süßen bei Göppingen angefahren worden. Es war schon Mitternacht  🌙, und Gott sei Dank erreichte uns die Nachricht. Wir fuhren aufgrund der Uhrzeit mit ihr in die Tierklinik in Stuttgart-Plieningen. Sie war zwar gechipt und auch registriert, aber der Besitzer wohnte jetzt 13 km entfernt von der angegebenen Adresse. Wir erhielten eine Telefonnummer vom Haustierregister, die nicht vergeben war, vermutlich durch die neue Vorwahl. Der Finder der verletzten Katze hat den Besitzer durch einige Recherche herausgefunden. Sie gehört einem ehemaligen Nachbarn - aber wie oft hat man so viel Glück auf einmal? Die Katze konnte nach der Behandlung wieder nach Hause.

Im zweiten Fall war die Katze aus Wernau nicht registriert. Und sie war ein echter Notfall, denn sie hatte eine böse Wunde und kam in die Tierklinik in Esslingen  🚑  Die Klinik postet in solchen Fällen auch mal selbst in den sozialen Medien. Aber will man sich darauf verlassen? Auch hier konnte der Besitzer mit Hilfe von Nachbarn, dem Finder und der Klinik ausfindig gemacht werden. Glück gehabt  🍀

Wir möchten nach diesen aktuellen Fällen gerne wieder daran erinnern: denkt daran, eure Katzen chippen UND registrieren zu lassen UND sie umzumelden, wenn ihr umzieht. Denn sie ziehen ja mit euch um  🚚

Uns würde es die Arbeit einfacher machen, wenn wir von Tasso oder Findefix die aktuelle Telefonnummer erhielten. Teilt gerne diesen Post, um auch andere für dieses Dauerbrennerthema zu sensibilisieren. Und damit jeder Besitzer über den Verbleib seines Tieres informiert werden kann. Es kann ja auch mal schlechter ausgehen, als in diesen beiden Fällen… Danke  👍🏻

 

Dezember


Von Ophelia, Odette, Olivia und Oda-Mae 🐓🐓🐓🐓


Heute ist der Welttag des Ehrenamtes, eingeführt von den Vereinten Nationen im Jahre 1986. Deshalb berichten wir von unserer ehrenamtlichen Helferin Iris und den vier Hühnern, die sie gerettet hat.
Iris und ihr Mann halten neben weiteren Tieren bereits Hühner. Über ihre Tierliebe kam Iris zur Tierrettung und fährt manchmal Einsätze mit 🚑 oder füttert täglich Tiere im Gehege. Damit ist ihre Leidenschaft zu helfen aber noch nicht erschöpft. Ende Oktober unterstützte sie das Projekt „Rettet das Huhn“. So kamen die 4 neuen Hennen zu ihren Bestandshühnern dazu.
„Rettet das Huhn“ erhält von Legebetrieben die Erlaubnis, Hühner abzuholen und an private Pflegestellen zu vermitteln, wenn diese Hühner nicht mehr ‚wirtschaftlich‘ sind und zum Schlachter gebracht werden. Diese Hühner werden als Hochleistungshühner in der Massentierhaltung eingesetzt und legen in einem fort Eier 🥚. Nach 1 bis 1,5 Jahren sind sie ausgemergelt und lassen an ‚Leistung‘ nach. Das Calcium für die Eierschale wird den Knochen entzogen, und so kommt es oft zu Knochenbrüchen im Stall. Über die Grausamkeit der Massentierhaltung brauchen wir ohnehin nicht zu sprechen…
Ende Oktober also holte „Rettet das Huhn“ 1.900 Hühner aus einer Bodenhaltung im süddeutschen Raum. Sie waren circa 1,5 Jahre alt. Oft leben sie nach der Plackerei nicht länger als ein weiteres Jahr, manchmal erholen sie sich aber auch sehr gut. Fest steht: jeder Tag, an dem sie einfach als Huhn unter guten Bedingungen leben dürfen, ist es wert ☀️🌱
Iris nahm Ophelia, Odette, Olivia und Oda-Mae morgens beim Tierheim in Ludwigsburg in Empfang. Die Hühner werden oft frühmorgens an die neuen Besitzer übergeben, wenn sie noch schläfrig 💤 sind und damit weniger Transportstress haben. Die neuen Halter unterschreiben einen Pflegevertrag. Auch wird das neue Zuhause vorher nach strengen Kriterien geprüft (artgerechte Haltung und schlachtfreies Zuhause).
Bei Iris und ihrem Mann werden die Hühner heiß geliebt! Und das, obwohl die Hühnerhaltung nicht unterschätzt werden darf. Sie bedeutet Arbeit, Dreck und Kosten an 365 Tagen im Jahr 📆 Mit ‚nur mal eben Salatblätter über den Zaun werfen‘ ist es nicht getan.
Iris‘ Mann habt ihr übrigens schon kennengelernt! Er war der Pflegepapa des Jungschwans 🦢, der es sich auf seiner Schulter bequem gemacht hat, während er die Fußball Europameisterschaft im Fernsehen schaute 🤍 Ophelia, Odette, Olivia und Oda-Mae – das haben sie schon ausdiskutiert – bleiben aber im Stall! Alles Gute, ihr Glückspilze! 🍄


Lass dich nicht ansprechen! 🐕‍🦺


Das hat der junge Ausreißer wahrscheinlich zuhause gelernt. Wir hatten Mühe, ihn einzufangen. Aber früher oder später kriegen wir jeden! 😎
Bei Wendlingen ist dieser hübsche Berner-Sennen-Hund ausgerissen. Die Polizei rief die Tierrettung an, denn sie konnten ihn nicht sichern. Er war alleine in der Nähe der Autobahn A8 unterwegs. Ein unbegleiteter Hund ist im Straßenverkehr immer gefährlich und gefährdet, aber die Autobahn 🚗🚐🚚🚕💨 birgt ein noch höheres Risiko.
Der junge Kerl war schreckhaft. Kaum hatten wir uns ihm unter gutem Zureden genähert, sprang er schon wieder weg. „Dich kenn ich nicht!“, schien er zu sagen. „Fass mich nicht an.“ So ging das blöde Spiel eine Stunde lang … das hat keinem Spaß gemacht ☹️
Aber wen haben wir nicht schon alles in unsere Finger und Fangstange bekommen?! Der Vorteil des Alters heißt ‚Erfahrung‘, uns so fingen wir ihn dann doch in einem geschickten Moment.
Jetzt kommt das, was ihr alle zur Genüge kennt: der Hund war gechipt, aber nicht registriert. Wir konnten den Besitzer oder die Besitzerin also nicht anrufen. Deshalb fuhren wir mit ihm ins Tierheim Esslingen, wo er untergebracht wurde und ein bisschen zur Ruhe kommen konnte.
Die Besitzerin rief nach einiger Zeit bei der Polizei an, als sie merkte, dass ihr Hund ‚fehlte‘. Dort erhielt sie die Auskunft über die Rettungsaktion und wo sie ihren Vierbeiner abholen konnte. Wir hoffen, dass sie die Registrierung jetzt nachholt 📝
Die ehrenamtliche Helferin und gleichzeitig Retterin ist selber Mitglied bei den Hundefreunden Wendlingen und hatte nach der Sicherung des Hunde eine Telefonkette in Gang gesetzt, um Herrchen oder Frauchen ‚auf dem kleinen Dienstweg‘ ausfindig zu machen. Manchmal hat man ja Glück und jemand weiß etwas, in diesem Falle leider nicht. Solche aufwändigen Suchaktionen wären unnötig, wenn wir die aktuelle Telefonnummer gehabt hätten.
Chippen + registrieren gehören zusammen wie Tom & Jerry, Apfelkuchen mit Sahne oder Lebkuchen zur Weihnachtszeit 🎄


Zu spät


Vor kurzem erhielten wir den Notruf von Katzenbesitzern: ihre Katze hätte akute Atemnot, ob wir schnell kommen könnten. In 10 Minuten waren wir vor Ort. Helfen konnten wir leider nicht mehr, denn die Katze war mittlerweile erstickt.
Sie hatte mit Plastiksachen gespielt und offensichtlich etwas verschluckt. Normalerweise würden Tiere einen Fremdkörper wieder ausspucken, aber hier gelang das der 5-jährigen Katze nicht.
Gefahren lauern überall in der Wohnung: Schnüre und Bänder, Taschen und Tüten, kleinteilige Gegenstände, Dekoration – es gibt unzählige ‚Spielzeuge‘ für Wohnungskatzen. Gute Ratschläge für die Sicherheit von Haustieren gibt es wie Sand am Meer.
Am besten ist wohl die Balance zwischen Aufmerksamkeit und tiergerechter Einrichtung. Auch viel Beschäftigung und aktives Spielen hilft, damit die Fellnasen nicht auf dumme Gedanken kommen – das ist meine eigene Erfahrung.
Euch alles Gute und einen schönen dritten Advent 🕯🕯🕯
PS: das Foto zeigt stellvertretend die Pfote einer geretteten Katze bei einem Einsatz und nicht die der verstorbenen Katze
 


Grace und das blaue Auge 👁


Auch Tiere können ein blaues Auge bekommen. Und sie können mit einem blauen Auge davonkommen. Beides ist der Bussarddame Grace passiert. Am Ende war aber alles wieder gut – inklusive Auge.
In Esslingen Wäldenbronn wohnt Grace mit ihrem Partner. Bekannte der Tierrettung besitzen ein Stückle in diesem grünen Stadtteil, und sie sind täglich dort. Deshalb kennen sie das Bussard Pärchen 🤎🤎
Am 4.12. ist Grace dann ein Missgeschick passiert und sie flog gegen einen VW Bus 🚐 Autsch, das tat weh! Aber die (Tier)Rettung nahte und Grace kam auf die Krankenstation.
Wusstet ihr, dass bei Greifvögeln die Weibchen größer sind als die Männchen? Die Schwaben sagen ohnehin ‚Männle‘ 😆 Auf jeden Fall hat Grace stolze 980 Gramm auf die Waage gebracht. Sie ist ein großer und stattlicher Vogel. Aber der VW Bus war noch größer und stattlicher, vor allem aber: härter. Grace zog sich regelrecht ein blaues Auge zu.
Sie blieb eine Weile auf der Krankenstation 🩺, bevor sie in die Flugvoliere umsiedeln durfte. Dort wurde sie täglich gefüttert, mit Augentropfen versorgt und erhielt ein kleines Flugtraining. Eine Woche blieb sie dort, bis wir sicher sein konnten, dass das Anflugtrauma keine Spätwirkungen hinterließ. Das Auge erholte sich, sie konnte wieder problemlos ‚geradeaus gucken‘ 👀, und es war offen und klar. Überhaupt machte diese große Bussarddame einen sehr fitten Eindruck. Wir waren verliebt! 😍
Und noch jemand war verliebt: ihr Männle! Er zog in der Zwischenzeit täglich seine Runden über Wäldenbronn und rief nach ihr. Er machte sich Sorgen ☹️ Aber Grace war ja nicht in der Nähe und konnte somit nicht antworten.
Am 14.12. war es dann so weit: Grace wurde in Wäldenbronn in die Freiheit entlassen und konnte ihren Partner suchen. Ob sie jetzt wieder gemeinsam ihre Runden drehen? Die Bekannten der Tierrettung werden uns Bericht erstatten!
Grace ist bei dem Unfall jedenfalls mit einem blauen Auge davon gekommen. Unser Glück, denn so durften wir sie kennenlernen. Alles Gute, du Hübsche! ❤️


Geflüchtete Warzenente in Kirchheim


Wer vermisst diese Warzenente in Kirchheim/Teck ?
Sie wurde an Heilig Abend von der Polizei im Graben liegend zwischen Kirchheim und Notzingen gefunden.
Jetzt genießt sie Kost und Logis bei uns.
 


Die Staupe - eine Viruserkrankung 🦊


Am Tag vor Weihnachten 🎄 wurde im Tiefenbachtal bei Nürtingen ein verletzter Fuchs gemeldet. Er kam in die Klinik, aber war schon zu krank. Am Heiligabend wurde er eingeschläfert.
Jeder, der einen Garten hat, kann das gleiche erleben: man schaut raus ins Grüne und – da sitzt ein Fuchs. So ist es Privatpersonen in der Nähe von Nürtingen passiert. Sie riefen die Polizei an, denn der Fuchs schien krank oder verletzt zu sein. Er lahmte an den Hinterbeinen.
Die Polizei schickte die Hundestaffel vorbei. Das war wohl Zufall, denn die Hunde wurden für diesen Einsatz natürlich nicht gebraucht. Weil aber die Polizei auch nicht recht wusste, was mit dem verletzten Fuchs am besten zu tun ist, riefen sie die Tierrettung 🚑 an.
Wir fuhren mit dem Fuchs in die Tierklinik Anicura nach Esslingen. Er krampfte schon und so wurde entschieden, ihn über Nacht da zu behalten. Am nächsten Morgen allerdings, als wir anriefen, hörten wir die schlechte Nachricht. Ihm ging es nach den erhaltenen Infusionen über Nacht nicht besser, sondern schlechter 😢 Er hatte die Staupe, eine bei Füchsen (und anderen Tieren) verbreitete Viruserkrankung. Am Morgen war sein Zustand so schlecht, dass die Ärzte sich entschieden, ihn zu erlösen. Eine Aussicht auf Besserung oder Genesung bestand nicht.
Man könnte fast meinen, der Fuchs hätte sich mit Absicht in menschliches Territorium begeben, um sich helfen zu lassen. Das ist jetzt eine menschliche und ‚logische’ Überlegung 💭, aber vielleicht hat er mit dem gleichen Ziel intuitiv gehandelt. Sein Leidensweg war so auf jeden Fall kürzer.
 


Nicht registriert und doch wieder Zuhause 🐕


Eine ältere Hundedame wurde alleine in Kirchheim gefunden. Sie hat sich beim Spazierengehen erschreckt, ist weggelaufen und aufgegriffen worden. Gechippt war sie, aber nicht registriert.
Es war so: der Besitzer ist mit der Hundedame spazieren gegangen, als es einen Knall 💥 gab. Was auch immer der Knall war – sie hat sich tierisch erschreckt und ist in Panik losgerannt. Von Jesingen bis nach Kirchheim/Teck ins Einkaufszentrum!
Dort wurde eine Jugendliche auf die orientierungslose Hündin aufmerksam, die gerade in ein Bekleidungsgeschäft 👚👖 gehen wollte (also, die Jugendliche 😆). Sie fragte bei den Mitarbeiterinnen im Geschäft nach, und der Hundedame wurde prompt Wasser und etwas zu essen gebracht. Mit einem Gürtel band man sie an, damit sie erstmal gesichert war. Dann riefen sie die Tierrettung an.
Unsere Mitarbeiterin holte die ältere Hündin ab und – man ahnt es schon – Jürgen Völker nahm sie bei sich auf. Vorsorglich sagte sie auch der Polizei Bescheid, was passiert war, denn wir kennen aus Erfahrung den üblichen Verlauf der Kommunikation. Genauso geschah es. Der Besitzer, der mittlerweile schon drei Stunden verzweifelt nach seiner Hündin gesucht hat, rief bei der Polizei 👮🏻‍♂️ an, die ihm entsprechend Auskunft geben konnte. So holte er seinen Liebling bei Jürgen Völker ab.
☝🏻 Und die Moral von der Geschicht? Vergiss‘ das Registrieren nicht!
Der Chip enthält nur eine Nummer. Er enthält weder Adresse noch Ort und auch keinen Namen. Deswegen ist das Chippen ohne die Registrierung bei TASSO e.V. oder FINDEFIX praktisch sinnlos. Auch beim Umzug bitte dran denken, dem Haustierregister die neue Adresse mitzuteilen.
Ein schönes Happy End für alle! Wir sagen der Jugendlichen und den Mitarbeiterinnen des Bekleidungsgeschäfts herzlichen Dank ❤️, dass sie nicht weggeschaut, sondern sich gekümmert haben 👍🏻